Die
Gruppe eins beschäftigte sich mit dem Gründungsjahr 1946. Die zentrale Frage
dabei ist, wie die Schule im Jahr 1946 aussah. Die Schülerinnen und Schüler
arbeiteten mit verschiedensten Materialien (alte (Tage-)Bücher, Fotoalben und
Bilder). Etwas Besonderes dabei war die Zeitzeugin, welche am Dienstag um 10:30
Uhr zum Jahr 1946 interviewt wurden war.
Ihre
Aufgabe ist einen Raum im Stil des Jahres 1946 zu gestalten. Alte Bücher und
Fotos sollen bei der Erarbeitung helfen. „Lesen, anschauen und nachdenken.“ Das
sind die wichtigsten Schritte in dieser Gruppe. Bei der Frage: „Warum genau
dieses Projekt?“ antworten die Schülerinnen und Schüler: „Wir interessieren uns
für die Anfänge unserer Schule.“ Fragen an die Zeitzeugin waren insbesondere: Welche
Lehrer arbeiteten hier, wie viele Schülerinnen und Schüler gingen hier zur
Schule und vor allem wie hat sich das Gebäude im Vergleich zur heutigen Zeit
verändert?
Hier basteln drei Schülerinnen aus der 11. Klasse an einer Zeitschrift:
Bericht
der Zeitzeugen (1946)
Vor
der Währungsreform
Die
Zeitzeugin erzählt vom Jahr 1946. Das Gründungsjahr des NIG. Schon damals soll
es Küchen- bzw. Tischdienst gegeben haben. Morgens und am Abend gab es eine
Scheibe Brot für jeden. Zum Mittagessen wurden selbstständig Pilze und andere
Dinge gesammelt, welche zum Kochen verwendet wurden.
Teilweise
soll es so kalt gewesen sein, dass manchmal nur 2 Stunden Schule am Tag waren.
Ein einziger beheizter Raum galt als Sammelraum für die frierenden Schüler. Es
gab weder Bücher noch Hefte. Im Gegenteil – Backpapier wurde zum Schreiben
benutzt. Geschlafen wurde letztendlich auf Strohsäcken.
Nach
der Währungsreform
Versuche
im Unterricht wurden an lebendigen Tieren durchgeführt. Lebendige Frösche
wurden aufgeschnitten und seziert. Die Klassen bestanden überwiegend aus
Flüchtlingen aus dem 2. Weltkrieg. Selbst die Zeugin hatte wegen dem Krieg fast
zwei Jahre keine Schule. Nach der Flucht widerholte sie freiwillig das 9.
Schuljahr. Um an dem NIG überhaupt erst aufgenommen zu werden, hatte man 1
Woche Probeunterricht. In dieser Woche schliefen die Schülerinnen und Schüler
im Kunstraum. Es waren 8 Personen pro Zimmer im NIG.
Zum
Essen gab es Maisbrot. Geschmeckt hat es kaum jemandem. Dafür gab es in der
Pause manchmal gespendete Süßigkeiten, welche die Schüler bekamen. Hoffentlich
eine kleine Wiedergutmachung für die Schülerinnen und Schüler.
Hier sieht man ein altes Klassenbuch:
Unsere Zeitzeugin Frau Edith Schmal
Eine der ersten Schülerinnen am NIG: 1947-1949
Name: Frau Edith Schmal
geb. : 1932
Geschichte:
Flucht aus Ostpreußen, 1½ Jahre ohne Schule, mit einer
Zuzugsgenehmigung nach Salzgitter (mit Oma und Tante), Waise – Eltern in Krieg
gestorben, Flucht endete am 22 Januar 1945, Schülerin am NIG – als Flüchtling
oder Waise kostenlos, ihre Schwester besuchte ebenfalls das NIG.
Wir begleiten Fr. Schmal und ihren Mann bei ihrem
Rundgang durch die Schule , ihrer Suche nach der Vergangenheit und nehmen teil
an ihrer Geschichte und an ihren Emotionen teil.
Das ist ihr NIG…Dazu das Pförtnerhaus, in dem die
Lehrkräfte Fr. Dr. Bollenbach und Fr. Dr. Leunig wohnten.
Wir finden ihr altes Zimmer mit der Tapetentür ( H 46 ).
Hier wohnten 8 Mädchen, untergebracht in Etagenbetten auf Strohsäcken.
Bettwäsche , wie auch Geschirr zum Essen, wurde von zuhause mitgebracht. Die Habseligkeiten
verschwanden in einem Militärspind für 2 Personen.
Gleich daneben ( H 45 )- in unserem heutigen edlen Appartement-
war der Sitz der Heimleitung, bei der man sich auch damals bei einem Ausgang
abmelden musste.
Schulalltag:
Probezeit am NIG: Zu ihrem Schulbeginn mussten 34
Schülerinnen am Probeunterricht teilnehmen, von denen 22 ausgewählt wurden, die
am NIG bleiben durften.
Es gab kein Unterrichtsmaterial: Weder Lehrbücher noch
Hefte, zur Not wurde auf Packpapier und Schiefertafeln geschrieben.
Das Schuljahr begann nach den Osterferien
Küchendienst war bis zur 10ten Klasse Pflicht, aber sehr
beliebt, da man sich besser versorgen konnte. Es gab nämlich pro Person morgens
und abends nur eine Scheibe bitteres Maisbrot. Mittags wurde gekocht oder man
wurde von der Volksküche versorgt. Ab und zu sammelten die Schülerinnen auch
Pilze, die die Nahrung anreicherten.
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